Weitere monogen vererbte Einzeldefekte und ErkrankungenName, Definition und Symptomatik :
Albinismus:durch Thyrosinase- Mangel wird kein Pigment ausgebildet: Tiere sind empfindlich gegen Sonneneinstrahlung (Sonnenbrand) und zeigen erhöhte Neigung zu Hautkarzinomen. Albinismus oculi: Depigmentierung von Augenfundus und Iris, meist verbunden mit anderen Pigmentmangelstörungen:Tiere sind lichtempfindlich. Hämophilie A/ Hämophilie B: Bei betroffenen Tieren ist die Blutgerinnung durch einen Faktor VIII- bzw. Faktor- IX- Mangel gestört. Dies führt schon bei kleinen Traumata (z.B. Injektionen oder Zahnwechsel) zu Hämatomen und (evtl. unstillbaren) Blutungen.
Hörschäden* (monogen rezessiv, z.B. gekoppelt mit Weiß wie beim Dalmatiner: Tiere sind je nach Grad des Hörverlustes beeinträchtigt.
Genetik: Diese Defekte und Erkrankungen werden nach heutigem Kenntnisstand in der Regel autosomal rezessiv vererbt (Ausnahme: Hämophilie = X- chromosonal rezessiv). Sie können bei Heterozygoten (Anlageträgern) nicht diagnostiziert werden und treten erst bei den für das Defektgen Homozygoten (Merkmalsträgern) in Erscheinung.
Empfehlung: Zuchtverbot für Tiere, die den Defekt zeigen, und für bekannte heterozygote Defekt -Genträger ( siehe Seite
14, Nr. I). Da die Wahrscheinlichkeit, dass unbekannte Defekt-genträger miteinander verpaart und so die Tiere mit dem entsprechenden Defekt geboren werden, mit dem Verwandtschaftsgrad wächst, muss die Verpaarung von Verwandten, zumindest aber von engen Verwandten vermieden werden.
Für mit * gekennzeichnete Defekte gilt zusätzlich: Wenn in Rassen diese Defekte gehäuft auftreten, muss für Zuchttiere das Freisein von dem Defekt nachgewiesen werden.
Weitere Hinweise und Empfehlungen für die Begrenzung von Erbfehlern und Erbkrankheiten in der Heimtierzucht