Erziehung und Verhalten

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Verhalten  


Frettchen schlafen durchschnittlich
20 Stunden am Tag. Wenn sie wach sind, sind Frettchen sehr verspielt. Das sieht für Nicht-Frettchen-Halter teilweise sehr grob aus. Sie jagen einander, der hintere springt auf den vorderen und beißt ihn in den Nacken oder in eine andere Körperstelle. Beim Spielen wird manchmal auch „gegoggert“, so wird der Frettchenlaut genannt, der Spaß und Freude ausdrückt und wie ein erkältetes Huhn klingt. Ist kein Spielkamerad greifbar, wird auch der Mensch zum Spielen aufgefordert, indem diesem in die Beine, vor allem im unteren Wadenbereich gekniffen/gebissen wird.

Frettchen sind sehr neugierig und untersuchen alles. Dabei vergreifen sich die Tiere leicht an Gegenständen wie Taschen, Schuhe oder Blumentöpfe. So werden beispielsweise Blumen oder andere Pflanzen gern ausgebuddelt, herunter geworfen und teilweise angekaut. Aus Schuhen werden die Sohlen herausgezogen.

Ein Vorurteil gegenüber Frettchen ist, dass sie alles anknabbern und annagen. Frettchen sind Raubtiere und haben ein Raubtiergebiss wie Hund und Katze. In der Wohnung verlegte Kabel werden in der Regel nicht angerührt. Auch Möbel werden nicht angeknabbert, jedoch können sie beschädigt werden, wenn die Frettchen beispielsweise bei Sesseln und Sofas versuchen, sich am Übergang von Sitz- zur Rückenfläche einzugraben.


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Erziehung     

Junge Frettchen müssen erzogen werden. Beim Spielen beissen die Frettchen auch zu, deshalb müssen sie lernen, dass die menschliche Haut sehr empfindlich ist und sie ihre Zähne vorsichtig einsetzen müssen. Beisst ein Frettchen stark zu, sollte man es dem Tier durch ein lautes "Au" bzw. "Nein!" zeigen und es dabei sanft am Genick packen. Läßt es freiwillig nicht ab, kann man mit leichtem Druck auf die Wangen den Biß lockern. Danach sollte man es eine Weile ignorieren um ihm zu zeigen, dass man das nicht als "Spiel" akzeptiert. Andererseits sollte ein Tier wenn es brav ist und beim spielen nicht beisst z.B. mit Vitamin-Paste belohnt werden. Bei älteren Frettchen ist das Abgewöhnen des Beissens schwieriger als bei Jungtieren, was aber kein Entscheidungsgrund für einen echten Tierliebhaber sein sollte.

Die Fähen (Weibchen) sollten kastriert werden, um einer Dauerranz und somit einer Östrogenvergiftung vorzubeugen. Auch Rüden (Männchen) sollten, wenn nicht zur Zucht vorgesehen, kastriert werden. Unkastrierte Rüden haben das starke Bedürfnis zu decken/besteigen. Sie besteigen dann sogar andere Rüden und kastrierte Fähen. Das Fell des unkastrierten Rüden wirkt fettig und strähnig. Über die Haut werden Duftstoffe abgegeben, welche für die menschliche Nase teilweise sehr unangenehm sind. Des weiteren markiert der Rüde „sein“ Revier durch absetzen kleiner Urin-Tröpfchen. Diese werden auf allem und jedem durch Überkriechen abgegeben, z.B.: Füße, Schuhe, Möbel, Taschen. 
                        

In manchen Gegenden, wo es genügend kleine Beutetiere gibt und in denen es keine wilden Iltisse gibt, sind Frettchen entlaufen und zu Wildtieren geworden, beispielsweise auf Sardinien und Sizilien. In Deutschland haben ausgesetzte Frettchen kaum Überlebenschancen. Aufgrund ihres kurzen Darmes müssen sie alle zwei bis drei Stunden Beute in Form einer Maus oder ähnlich großer Beutetiere machen. Der noch vorhandene Jagdinstinkt reicht meistens nicht zum Überleben aus.

Frettchen sind mit dem europäischen Iltis ohne Einschränkung kreuzbar.

 

 
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