Folgende Gendefekte können bei Frettchen vorkommen. Die meisten Gendefekte wurden allerdings bei den Sonderfarb- Frettchen beobachtet.
Immer wieder treten in den verschiedensten Tierzuchten, so auch beim Frettchen genetisch bedingten Erkrankungen auf. Darunter versteht man die Erkrankungen, die durch eine Veränderung im Aufbau einzelner DNA-Abschnitte (Gene) oder größerer Bereiche der DNA-Moleküls verursacht werden. In der DNA sind die Vorschriften für sämtliche Funktionen einer Zelle innerhalb des Gesamtorganismus und die Baupläne aller Strukturen und Merkmale verschlüsselt. Jede Zelle enthält den kompletten DNA-Bestand eines Tieres. Dieser befindet sich vor allem im Zellkern, nur ein Bruchteil ist in einer weiteren zellulären Struktur, den Mitochondrien, lokalisiert. Fehler im Aufbau der DNA können das Programm von Zellen stören, mit zum Teil schwer wiegenden Folgen für den Gesamtorganismus. Solche Fehler im Aufbau der DNA werden Mutationen genannt.
Solche Mutationen können über eine elterliche Keimzelle (Ei- oder Samenzelle) von einer Generation zur anderen weitergegeben (vererbt) worden sein. Hierauf beruht der historische Begriff Erbkrankheit. Eine Mutation kann aber auch in einer elterlichen Keimzelle neu entstanden sein (Neumutation). Und auch noch nach der Konzeption, während der folgenden Zellteilungen, können Mutationen auftreten (somatische Mutationen) und zu genetisch bedingten Erkrankungen führen.
Chromosomenstörungen sind die einzigen genetisch bedingten Erkrankungen, bei denen Veränderungen im Lichtmikroskop erkennbar sind. Die Veränderungen betreffen die Chromosomenzahl (numerische Abweichung) oder die Chromosomenstruktur (strukturelle Abweichung). Eine Konsequenz für den Gesamtorganismus folgt, wenn Chromosomenmaterial hinzugekommen oder auch verloren gegangen ist.
Auf vielen Seiten wird darauf hingewiesen, dass die Elterntiere frei von Gendefekten und völlig gesund seien. Gendefekte lassen sich definitiv NUR mit einem entsprechenden Gentest ausschließen.
Nachfolgend die Antwort eines Labors, zur Anfrage von mir (Conny Schönewald), ob Gentests für Frettchen zurzeit in Deutschland möglich seien.
Zitat: ”Für Frettchen haben wir im Moment keine Untersuchungen auf Erbkrankheiten im Angebot. Leider ist diesbezüglich so gut wie nichts in der Fachliteratur veröffentlicht, da auch wenig Forschung auf diesem Gebiet läuft. So muss ich Ihnen leider mitteilen, dass wir die genannten Gentest nicht anbieten”
Und wenn sogar die speziell hierfür zuständigen Einrichtungen nicht allzu viel zu diesen Themen wissen, WOHER nehmen sich all die Hobby - Züchter das Recht heraus, so etwas beurteilen zu können?
Alle Züchter von Sonderfarben gehen bewusst und gewollt das Risiko ein, kranke Tiere zu bekommen. Hierzu verweise ich auf das
Gutachten zur Qualzucht.
Nach dem Deutschen Tierschutzrecht macht sich demnach jeder dieser Züchter strafbar!!!!!!!!!!
Das tückische an diesen Erkrankungen ist, dass sie verdeckt (autosomal rezessiv) vererbt werden. Der Erbgang der Gangliosidosen folgt hierbei den strikten Regeln der Vererbungslehre. Ein Individum erbt immer eine Genkopie von der Mutter und eine vom Vater. Bei einem rezessiven Erbgang verhält es sich so, dass Frettchen, die nur eine Kopie des Krankheitsgens "tragen", klinisch gesund aber Anlageträger sind!!!!! Das heißt: NIEMAND, aber auch NIEMAND, kann garantieren, dass nicht doch Gendefekte schlummern und bei der nächsten Generation zum Vorschein kommen. Auch durch eine tierärztliche Untersuchung, kann man dies nicht ausschließen. Text © Conny Schönewald
Der Text dieser und der folgenden sechs Seiten zum Thema Gendefekte wurden mir freundlicherweise von Conny Schönewald von http://www.creation-cs.de zur Verfügung gestellt.