Das männliche Tier (der Rüde) hat eine Körperlänge zwischen 48 – 65 cm, wobei 13 – 19 cm auf dem Schwanz entfallen. Beim weiblichen Tier (die Fähe) beträgt die Körperlänge zwischen 42 – 49 cm, hier entfallen etwa 11 – 14 cm auf den Schwanz. Die Rüden erreichen ein Gewicht von 800 – 2000 g. Fähen werden ca. 600 – 1000 g schwer. Das weibliche Tier bleibt also deutlich kleiner als das männliche. Die unterschiedlichen Farben der einzelnen Tiere sind Zuchtformen auch diejenigen die der eigentlichen Farbgebung der Wildform entsprechen.
Frettchen werden etwa acht bis zehn Jahre alt. In letzter Zeit kommt es öfter vor, dass die Tiere bereits nach etwa vier Jahren sterben. Dies ist auf die wahllose Zucht zurück zu führen, um beispielseise bestimmte Farb- oder Fellmerkmale zu züchten.
Farbformen
Bis etwa 1995 waren in Deutschland nur vier Farbschläge des Frettchens verbreitet, der helle und der dunkle Iltis, zimtfarbend und als Urform Albino:Dunkler Iltis: Das Frettchen hat dunkle Unterwolle und dunkle Oberhaare (Granhaare). Sie wirken fast schwarz. Die Schnauze ist rund um die Nase hell, ebenso die Ohreninnenseite und zwei Linien hinter dem Auge. Heller Iltis: Das Frettchen sieht wie ein frei lebender Iltis aus. Die Unterwolle ist hell, die Oberhaare sind hell, haben aber dunkle Spitzen. Die Beine sind bis zur Schulter dunkelbraun, der Schwanz bis zum Schwanzansatz. Das Gesicht ist hell, die beiden Augen verbindet ein breites dunkles Band. Zimt-Frettchen: Das Frettchen weist die gleichen Schattierungen auf wie die Farbform Heller Iltis, nur dass das gesamte Tier hellbraun-beige ist. Albino: Das albinotische Frettchen ist eigentlich die Urform des Frettchens. Durch spätere Einkreuzung mit dem wilden Iltis sind die anderen Farbschläge entstanden. Dem Albino-Frettchen fehlen die Pigmente, dadurch wirkt es weiß und die Augen rot. Harlekin: Der Harlekin hat eine weiße Kehle, bei allen vier Pfoten sollten die Zehen bis zum Zehenansatz, oder auch etwas mehr, weiß sein. Weiße Stellen an Ellenbogen und Knie (Blinker) sollten an allen vier Beinen vorhanden sein. Ein Harlekin ist bei allen Farbschlägen möglich, außer beim Albino.
Nach 1995, vereinzelt auch früher, wurde aus dem skandinavischen Raum die Angorazuchtform und aus Nordamerika, vor allem den USA, weitere Farbschläge importiert, wie z.B. „Black eyed White“, „Panda“ und „Silver-Panda“.Angora-Frettchen: Dabei handelt es sich um Tiere aller Farbschläge, bei denen die Oberhaare (Granhaare) auf dem Rücken etwas bis stark verlängert sind. Diese Oberhaare werden mit jedem Fellwechsel (Sommer- und Winterfell) kürzer. Vielen Angora-Frettchen fehlt die Unterwolle. Ein weiteres Problem ist bei Fähen, dass diese nicht in der Lage sind, ihre Jungtiere (Welpen) zu ernähren. Des weiteren haben in der Regel nur die Rüden das lange Rückenfell, die Fähen nicht. Black eyed White: Gewünscht ist hier, dass das Fell komplett weiß ist, wie bei einem Albino, die Augen aber burgunder-farben bis schwarz sind. Panda/Silver-Panda: Das Frettchen besitzt einen komplett weißen Kopf und wirkt am gesamten Körper meliert. Bei dieser Zuchtform kann es vorkommen, dass die Tiere taub sind.
Die Jagd mit Frettchen ist nur mit Jagdschein erlaubt.
Zu Jagdzwecken, ihrer ursprünglichen Verwendung, werden Frettchen heute nur noch selten eingesetzt. Diese Form der Jagd heißt „Frettieren“. Dabei wird das Frettchen, meistens ein unkastriertes Weibchen, mit Maulkorb durch den Jäger in den Kaninchenbau gesetzt. Durch den intensiven Geruch flüchten die Kaninchen aus dem Bau und werden dann vom Jäger erlegt. Das Frettchen folgt der Geruchsspur der fliehenden Kaninchen und wird dann vom Jäger am Ausgang des Baus erwartet. Wurde das Frettchen ohne Maulkorb in den Kanichenbau gesetzt oder konnte es ihn abstreifen, kann der Jäger sich auf eine lange Wartezeit einrichten. Findet das Frettchen dort noch ein Tier, wird es versuchen dieses zu erlegen. Hat es dies geschafft, frisst es sich satt und legt sich im Kaninchenbau schlafen. Es kann also eine ganze Weile dauern, bis es wieder freiwillig herauskommt.