Sie bemerkte gar nicht das ihr Tränen aus den geschlossenen Augen flossen, das ihr ganzer Körper zu zittern an fing und sie leise wieder nach ihrer Mutter rief. Und so schlief sie vollkommen erschöpft ein.
Sie wachte erschrocken auf als ihr der Lärm zu Ohren kam, es war so laut das es ihr den Ohren wehtat, als würde die Weltuntergehen. Sie sprang erschrocken auf, wo war sie? Was tat sie hier? Wo kam der Lärm her? Panische Blicke schweiften umher. Nach einigen Sekunden Verwirrtheit erinnerte sie sich wieder.
Klar, sie war in diesem Karton, auf dieser dreckigen Decke und draußen war es so riesig und dunkel. Als sie so dastand und horchte, merkte sie welchen Tribut sie für die Nacht zahlen musste, alles tat ihr weh, ihr war kalt und sie hatte einen riesigen Hunger und Durst. Sie streckte sich ausgiebig und gähnte herzhaft. Der laute Krach, nahm zwar kein Ende, schien aber doch nicht bedrohlich zu sein, denn er war konstant. Ihr Äuglein machten einen verschlafenen Eindruck und so stand sie da, die Kartonwand anstarrend und überlegend was sie nun tun sollte.
Ihr Fell hatte nichts mehr von dem schönen samtweiß sondern hatte sich in ein dreckiges grau verwandelt, aber das bemerkte sie nicht. Als ihr Magen laut knurrte, beschloss sie, sich nach draußen zu wagen, würde sie den Mut nicht finden würde sie wohl verhungern müssen.
Mit einer riesigen Portion Vorsicht bestückt ging sie zu dem Spalt im Karton und lugte hinaus. Es sah eigentlich alles so aus wie am Tag zuvor, viele Kartons wirr in dem Gang liegend und dreckig und unordentlich.
Vom anderen Ende des Ganges schien der Krach herzukommen, nun gut, dort wird sie wohl hinmüssen. Sie seufzte und wollte nur wieder zu ihrer Mama. So nahm sie all ihren Mut zusammen und setzte Vorsichtig eine Pfote vor den Karton, dabei schaute sie Hektisch um sich, sie wollte auf alles gefasst sein. Doch da war nichts, kein Monster kam irgendwo her geschossen und wollte sie fressen, auch keine Menschen und keine anderen Tiere waren zu sehen, es bewegte sich gar nichts.
Und so setzte sie die zweite Pfote vor den Karton, wieder geschah nichts und sie traute sich ganz hinaus. Ihr Herz klopfte vor Aufregung und Wachsamkeit, ihr ganzer Körper war zum zerreißen angespannt, ihre Ohren lauschten nach jeden Geräuschen. Vorsichtig an den Kartons lang gehend schlich sie sich den Gang entlang. Der Raum war so hoch, wie konnten die Menschen so einen hohen Raum bauen, dachte sie als sie eine Pfote vor die nächste setzte. Plötzlich hielt sie inne und blieb angespannt und horchend stehen, was war das gewesen?
Sie schaute sich um, da war doch etwas. Sie schnüffelte „hm lecker, komm fressifressi“ dachte sie und das Wasser lief ihr im Munde zusammen. Ihre Körperhaltung hatte nun gar nichts mehr von einem süßen Frettchen, sondern eher was von einem Jäger, ihre Ohren waren gespitzt, ihre Augen nahmen jede kleinste Bewegung wahr und ihre Nase roch jede kleinste Veränderung und vor allem: Sie roch die Maus! Hinter einem Karton quiekte es, das was dort quiekte war ihr fressen. Blitzschnell schoss ihr Blick zu dem Karton, sie war jederzeit bereit anzugreifen.
Die Nase der Maus kam zum Vorschein, dann die Augen, der ganze Kopf und dann der Körper. In einem Bruchteil der Sekunde raste sie auf die Maus zu und sie riss sie. Die Maus hat nicht mehr realisieren können was los war, da war sie schon tot. Sie war stolz auf sich, sie schien ein Naturtalent zu sein, ihre erste selbst gelegte Maus und dann ging es so schnell. Schmatzend und sabbernd verschlang sie schnell ihre Beute und stillte damit ihren Hunger. Gut, das Fressen was sie sonst gewöhnt war schmeckte anders und diese Maus hatte schon einen eigenartigen Geschmack, was wohl daran lang das sie dreckig war, aber es stillte den Hunger und es wärmte den Bauch und das war schon einmal ein Anfang.
Als von der Maus nichts genießbares mehr übrig war, war ihr Bauch prall gefüllt und ihr gesamt empfinden war schon besser und sie schöpfte neue kraft und mut. Als sie wieder in die Richtung ging aus der, der Lärm kam, traf sie auf eine Pfütze und stillte ihren Durst. „So“ dachte sie „nun kann es weiter gehen, jetzt noch ein warmes sauberes Plätzchen und ne runde schlafen, dann wer es für heute ideal“ Und so stapfte sie vor ran, nicht weniger aufmerksam als vorher aber doch mit mehr mut.
Desto näher sie dem Lärm kam, desto genauer konnte sie erkennen das komische dinge dort vorbeihuschten die den Lärm machen. Was waren das für dinge? Fragte sie sich. Sie waren groß und glänzend und schienen den Gestank zu machen, aber sie schienen keinen Blick in diesen Gang zu werfen und rannten blind einfach nur dran vorbei. Sie lief im Schutz der Kartons drauf zu und achtete darauf in keine Pfütze zu treten, nicht das sie kein Wasser mochte, sondern einfach deshalb weil nasses Fell unwahrscheinlich kalt wird.
Als sie am Ende angekommen war beobachtete sie genau was diese glänzenden großen Dinger machten, sie sausten an ihr vorbei und ansonsten taten sie scheinbar nichts. Nun gut, dachte sie, solange sie ihr nichts taten musste sie nur aufpassen dass sie nicht überrannt wurde.
Aber das entpuppte sich als sehr leicht, sie schienen einen vorbestimmten Weg zu haben. Sie beobachtete die Dinger noch eine weile um ganz sicher zu gehen, aus ihrem Versteck: hinter einem Karton natürlich. Was die Dinger wohl machen würden wenn sie, sie sehen. Fragte sie sich.
Aber eine antwort würde sie wohl nur dann finden wenn sie es tat. Sie warf noch einen kurzen Blick nach hinten in die Richtung ihres Nachtlagers und beschloss dann, dass es nur besser werden konnte und trat vorsichtig aus ihrem Versteck hervor, immer bedacht wieder zurück zu laufen. Die Dinger schien es gar nicht zu stören das sie da war, vielleicht war sie auch nur zu klein? Sie wusste es nicht. Aber solange sie nichts taten war das in Ordnung für sie. Und so ging sie an diesen großen Gebäuden entlang immer parallel zu den großen Dingern, die sich scheinbar wirklich nicht um sie scherten.
Als sie sich ihres Weges schon sicher fühlte und ihre
Aufmerksamkeit langsam wich, fing sie an zu summen. Erst als sie registrierte dassdort etwas summte, blieb sie abrupt stehen und schaute sich ängstlich um. Woher kam das? Fragte sie sich und die angst war ihr in die Augen geschrieben, aber sie konnte nichts entdecken, so sehr sie sich auch umschaute und um die eigene Achse drehte. Vorsichtig lief sie weiter, erst noch zaghaft dann langsam wieder gelassen und sie fing wieder unbewusst an zu summen.
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