Aleutian Disease Virus (ADV)


Hier eine übersetzter Auszug aus Holland über Aleutian Disease Virus (ADV)

 

 

Hanneke Moorman-Roest, Frettchentierarzt
Frettenklinik "Brouwhuis" in Helmond  
www.frettenkliniek.nl

 

1. Neuseeland-Frettchen

 

aus einem Tierladen, es sind ungefähr 10 Zoogeschäfte bekannt, die angesteckte Neuseeland-Frettchen verkauft haben; dies sind möglicherweise mehr. Die Tiere wurden an Privatpersonen verkauft.

 

Frettchen aus Unterkünften, in denen mehrere Tiere positiv getestet wurden.

 
Hierbei geht es um Unterkünfte, in denen mehrere Frettchen untergebracht sind und von denen aus Frettchen verkauft oder vermittelt werden. Hier wurden bisher die meisten positiv-getesteten Tiere festgestellt, allerdings wurden hier auch viele Tiere getestet. Wahrscheinlich sind von hier aus auch in der Vergangenheit positive Tiere vermittelt worden. Es ist wichtig, um eine weitere Ausbreitung dieser Orte vorzubeugen. Tiere, die im Kontakt mit positiv-getesteten Frettchen gekommen sind oder die in Käfigen saßen, in denen vormals positive Frettchen untergebracht waren, bleiben – trotz des bisher negativen CIEP-Tests, ein Risiko.

 

Es ist unmöglich, um Holzkäfige so zu reinigen, dass sie garantiert 100% Virus-frei sind. ADV ist ein Parvo-Virus, und Parvo-Virusse können in diesen Materialien nicht unschädlich gemacht werden.

 

 

Es kann gut sein, dass das Tier in einem Monat oder einem Jahr doch noch positiv getestet wird. Dies muss berücksichtigt werden, wenn Tiere aus einer Umgebung kommen, in der positive Frettchen waren.

 

ADV kann beim Frettchen NICHT im Kot nachgewiesen werden. Vor einiger Zeit erhielt ich die Nachricht, dass ein bestimmtes Labor ADV-Tests  basierend auf Kot anbot. Bei Nachfrage handelte es sich nicht um ADV-Tests, sondern um den "Mink Virus Enteritis“; dies ist nicht dasselbe wie ADV.

 

 

Schon seit einiger Zeit hatte ich das Vermuten, dass bei den aus Neuseeland importierten Frettchen etwas nicht stimmt. Obwohl diese Frettchen wunderschön aussahen, schienen sie leider nicht gesund zu sein; sie starben in einem zu jungen Alter. Die Krankheitssymptome waren bei diesen Tieren allerdings sehr unterschiedlich, und die Ursache der Krankheit nur schwierig festzustellen. Erst nach sehr intensiven Untersuchungen, wobei Gewebeproben nach Amerika geschickt wurden, wurde bei einem der Frettchen eine sichere Diagnose gestellt.  
Bei diesem Frettchen, das vor ca. einem Jahr aus Neuseeland importiert wurde, ist mit
100
%iger Sicherheit die ansteckende Krankheit „Aleutian Disease“ festgestellt worden. Das Frettchen besaß einen Pass von „Southland Ferrets“ Neuseeland.
In Zusammenarbeit mit dem Verein „De Fret“, die mich sowohl praktisch als finanziell unterstützt, bin ich seit kurzem damit beschäftigt, Kontakttiere und andere verdächtige Frettchen zu screenen. Auch ein Tier der Neuseeländischen Züchter „Mystic Ferrets“ wurde inzwischen positiv auf ADV getestet.

Kranke Frettchen aus Neuseeland stehen im Moment unter Verdacht der Aleutian Disease.


ein Bild 

Die Ursache


Die Krankheit wird durch den Aleutian Mink Disease Virus (ADV) hervorgerufen; es handelt sich hierbei um einen Pravovirus, der Nerze, Frettchen und andere Marderähnliche anstecken kann. Der Virus ist entfernt mit dem Parvo-Virus bei Hunden und Katzen verwandt, aber hat eine komplett andere Struktur. Es wurden
5 Ner-Stämme und mindestens 3 Frettchen-Stämme isoliert. Man geht davon aus, dass die Frettchen-Stämme Variationen (Mutationen) des Nerz-Virus sind.
Es scheint, dass der eine Stamm mehr Schaden als der andere anrichten kann, und dass, ebenso wie bei der Grippe, ein Unterschied in der Höhe der Ansteckungsgefahr besteht.
 
Verschiedene Ausbrüche von Aleutian Disease wurden in Amerika, Kanada, Japan und England beschrieben. Bisher konnte die Krankheit nicht mit absoluter Sicherheit in den Niederlanden nachgewiesen werden. 
 
Der Krankheitsverlauf


Leider ist bisher wenig über den Krankheitsverlauf oder die Inkubationszeit (Zeit zwischen der Ansteckung und dem krank werden des Tieres) bekannt. Man geht im Allgemeinen davon aus, dass die Ansteckung über direkten und indirekten Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Blut, Speichel, Urin und Kot stattfindet. Dr. Bruce Williams (ein bekannter Pathologe aus Amerika) vermutet, dass intensiver Kontakt nötig ist, um die Krankheit weiterzugeben.  
Es kann mehrere Monate bis zu einigen Jahren dauern, bevor ein Frettchen nach der Ansteckung mit dem Aleutian Disease Virus krank wird.
 
ADV verursacht eine Zunahme der Antikörper (Abwehr) im Blut. Normalerweise müssten diese Antikörper den Virus unschädlich machen; aus unbekannten Gründen geschieht dies nicht. Diese Antikörper können bei Frettchen zu einem “Immunkomplex” führen, der sich in verschiedenen Organen (u.a. Nieren, Leber, Galle, Rückenmark, Magen-Darm, Blutadern und Blase) äußert. Wenn nur eine leichte Entzündung vorliegt, scheint das Frettchen relativ normal zu sein. Bei einer ernsthaften Entzündung wird das Frettchen krank und zeigt Symtome, die vom jeweils befallenen Organ abhängig sind. Zudem verursacht der Virus eine Schwächung der Abwehrkräfte, so dass das Frettchen weniger Abwehr gegen andere Infektionen hat.  

 

Die Symptome


Die meisten der infizierten Frettchen zeigen keine Krankheitssymptome. Nur ein Teil der Frettchen wird krank, aber die Symtome können stark variieren und sind stark davon abhängig, in welchem Körperteil der Immunkomplex eine Entzündung verursacht. Der plötzliche Tod van einem Tier in vorher guter Kondition ist möglich. Die meisten Frettchen sind allerdings eine Weile krank und haben meist eins der zwei folgenden Krankheitsbilder:
 
1. „Chronisch progressiv verlaufende Krankheit“,

 

bei der das Tier langsam aber sicher immer kranker wird, mit Symptomen wie: Gewichtsverlust, schlechtes Fell, Lustlosigkeit und wenig Esslust. Die meisten Frettchen entwickeln am Ende eine schlechte Leber- und Nierenfunktion. Ausserdem sind

Augenentzündungen, Lungenentzündung und Herzprobleme möglich.
2. Neurologische Probleme

die mit der Schwächung oder Lähmung der Hinterläufe beginnt. Diese kann sich nach vorne hin ausweiten. Aus diesem Grund ist es absolut unmöglich, um nur basierend auf den Symptomen eine Diagnose zu stellen!
 
Die
Symptome von ADV liegen weit auseinander und ähneln stark den Symptomen von viel häufiger vorkommenden Krankheiten. Nur aufgrund der Symptome kann ADV also NICHT festgestellt werden!
 
Die Diagnose


Eine definitive Diagnose kann während des Lebens nicht gestellt werden. Es gibt allerdings mehrere Tests, die eine Ansteckung mit ADV nachweisen können.
 
1. Eiweiss-Electroforese des Bluts. Bei einigen Frettchen mit ADV liegen erhöhte Werte einer bestimmten Eiweissfration (Gammaglobulin) im Blut vor.
 
2. CIEP-Test (auch CEP genannt) vom Blut. Diese Counterimmunoelectroforese zeigt Antikörper gegen ADV im Blut an. Der Test scheint zuverlässig zu sein und wird schon seit Jahren bei der Diagnose von Nerzen und Frettchen weltweit. Prinzipiell sind falsche positive oder negative Testergebnisse allerdings möglich. Der Test ist in den Niederlanden anwesend.
 
3. Elisa-Test (Avecon Diagnostics) in Blut oder Speichel. Der Test soll Antikörper in Speichel oder Blut nachweisen; ADV-Forschern in Amerika zufolge ist er allerdings nicht zuverlässig. Dieser Test ist in NL nicht erhältlich.  
 
4. PCR-Test. Dieser Test zeigt Virus-DNA in Blut, Urine, Kot oder Gewebe an. Dieser Test ist (noch) nicht in NL zu bekommen. Der Test zeigt an, dass das Tier den Virus trägt; die Möglichkeit besteht, dass das mit dem PCR-Test positiv getestete Tier nur ein Krankheitsträger und vom Virus nicht krank wird.
 
5. DNA in Situ Hybridisatie-Test. Hierbei wird die DNA in den Zellen angezeigt, wo es eine krankhafte Veränderung verursacht hat. Der Test ist sehr sensibel und gibt an, dass Tier tatsächlich durch den Aleutian Disease Virus krank geworden ist. Der Test ist 100% zuverlässig; auch dieser Test ist in NL leider nicht verfügbar.

 

Die Tests 1-4 geben nur an, dass das Tier Kontakt mit dem Virus hatte. Der Grossteil dieser Tiere wird allerdings keine Krankheit entwickeln. Frettchen können jahrelang Träger sein, bevor sie eventuell krank werden; während der ganzen Zeit sind sie allerdings leider eine Ansteckungsquelle für andere Frettchen.
 
Das Blut eines verdächtigen Frettchens muss mit dem CIEP-Test auf Antikörper untersucht werden.
 
Eine definitive Diagnose wird mit dem
5. Test gestellt: DNA in Situ Hybridisatie. Dieser 100% zuverlässige Test ist leider nur in Amerika verfügbar und wird auch kurzfristig nicht in Europa erhältlich sein.
 
Gewebeuntersuchung durch den Pathologen (an Gewebebiotpen bei einer postmortalen Obduktion) kann eine wahrscheinliche Diagnose geben. In Kombination mit einem positiven CIEP-Test, Ausschließung von anderen Krankheiten, dann nach dem Tod des Tieres eine starke Wahrscheinlichkeit der
Aleutian Disease festgestellt werden.
 
Die meisten Frettchen, die im Kontakt mit dem Aleutian Disease Virus waren, werden NICHT krank.  

Die Behandlung


Es gibt keine Behandlung dieser Krankheit. Die betroffenen Frettchen können eventuell mit speziellem Futter, Entzündungshemmern oder Antibiotika unterstützt werden. Die Umgebung im Haushalt ist nur schwer zu desinfizieren. Die empfohlenen Mittel (
10% Natronlauge oder Parvovirus-Desinfektionsmittel) sind oft zu aggressiv um diese in der Wohnung zu benutzen. Bei Nerzfarmen ist bekannt, dass der ADV-Virus lange außerhalb des Gastherrn überleben kann.
 
Vorsorge


Es gibt keine Impfung. Frettchen, die mit dem CIEP-Test positiv getestet wurden, sollten am besten isoliert werden. Sie dürfen nicht in Kontakt mit Frettchen außerhalb ihres eigenen Haushaltes kommen, z.B. auf Frettchentagen. Es scheint nicht sinnvoll, sie auch im eigenen Haushalt zu isolieren, da die hier anwesenden Tiere schon lange Kontakt mit dem positiven Tier hatten.
Obwohl es sich beim Frettchen um einen eigenen Stamm des Virus handelt, ist es nicht zu empfehlen, Frettchen in der Nähe von Nerzen unterzubringen.  

 

Man kann leider überhaupt nichts tun, falls ADV festgestellt wird, es geht nur um den Schutz von anderen Tieren. Da das Ausmaß in NL noch nicht bekannt ist, werden im Moment keine Spielmittage mehr veranstaltet. Meine Frettchen sind alle getestet, und haben keinen intensiven Kontakt mit Risikotieren gehabt...

 



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